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«Die Eight-to-Five-Ideologie hat ausgedient»

Johannes Flessa ist gebürtiger Deutscher aber längst eingebürgert und im Seeland verwurzelt. Er hat ursprünglich Treuhändler gelernt und sich danach weitergebildet. Seit 2010 ist er bei Marfurt, aktuell als Leiter Rechnungswesen und Mitglied der Geschäftsleitung. Letzten Sommer hat er an der Fachhochschule Nordwestschweiz das Certi-ficate of Advanced Studies (CAS) «Moderne Personal- und Organisations-entwicklung» erlangt.

Herr Flessa, was war Ihre Motivation, um diese Weiterbildung anzugehen?

Ich interessiere mich grundsätzlich für die psychologische Komponente, den Menschen hinter dem Produktionsfaktor. Auch möchte ich besser verstehen, wie Organisationen funktionieren und wie sich Menschen darin entwickeln können.

«Ich interessiere mich grundsätzlich für die psychologische Komponente, den Menschen hinter dem Produktionsfaktor.»

Man hört, Sie haben mit Bravour bestanden…

Ja, und darauf bin ich schon ein bisschen stolz. Noch mehr aber freut mich, dass ich meine Abschlussarbeit zuhanden unseres CEO verfassen konnte. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie man die Attraktivität eines Arbeitgebers steigern kann, wenn das Geschäftsmodell gleichbleibt. Die Immobilienbranche ist ja nicht dafür bekannt, besonders viele Innovationen hervorzubringen, da verändert sich vom Business her nicht viel.

Dann hat Marfurt einen echten Nutzen von Ihrer Weiterbildung?

Das hoffe ich sehr, ja. Vermutlich nicht grad unmittelbar, aber langfristig schon. Ich denke da insbesondere ans Thema Personalentwicklung und vor allem auch an die Fragestellungen rund um den Themenkreis Arbeitswelt 4.0 mit Stichworten wie Digitalisierung und New Work.

Das sind spannende Stichworte; was bedeutet New Work?

Insbesondere, dass immer mehr Angestellte vor allem in der Verwaltung und Administration klassische Arbeitsmuster in Richtung einer Aufweichung der Grenzen zwischen «leben» und «arbeiten» aufbrechen. Sie werden immer mehr mit Laptop und via Internet arbeiten wollen, zu Hause, im Coworking-Space, im Zug, auf der Alp. Sie werden nur noch ins Büro kommen, um andere Mitarbeitende zu treffen, für Meetings beispielsweise, aber auch für Kaffeemaschinennews, bekanntermassen nicht unwichtig. Aber die 8-to-5-Ideologie hat ausgedient.

«Es geht um Fragestellungen rund um den Themenkreis Arbeitswelt 4.0.»

Sie sprechen von der berühmten Generation Z?

Von der ja, aber auch von den Millennials. Aus aktuellen Studien weiss man: Über 50% der Angehörigen dieser Gruppen wollen in nächster Zeit kündigen und eine sinnstiftende Arbeit suchen. Das Management einer Firma muss solche Dinge wissen. Das bedeutet konkret auch, dass man sich im Dreieck der Organisationsentwicklung neben der Vision und der Struktur (nochmal Stichwort Digitalisierung!) vermehrt auch dem Thema Kultur widmen muss. Wir leben in einer diversen und von verschiedenen Ethnien geprägten Gesellschaft und wir wollen auch bei Marfurt in Zukunft vermehrt menschenorientiert agieren, auch wenn am Ende des Tages selbstverständlich Geld verdient werden muss.

Grafik Marfurt Blog

Und davon profitiert Ihr Kunde?

Ja, weil wir lernen müssen, lernen werden, mit diesen Leuten – eben GenZ beispielsweise – in einem sich wandelnden Umfeld eine top Dienstleistung zu erbringen.

Sehr schön, zum Schluss noch: Werden Sie sich weiter weiterbilden?

Ja. Das CAS, das ich abgeschlossen habe, ist ein Kernmodul des Masterlehrgangs «Leadership und Change Management», und das wäre mein Ziel, der Master of Advanced Studies.

Dann schon jetzt: viel Erfolg!